09 Suizidalität und die Rolle der Schule
Download- Kapitelübersicht
- Einleitung
- Kernaussagen
- 9.1 Jugendsuizid: Zahlen und Fakten
- 9.2 Suizidprävention in der Schule und im Unterricht
- 9.3 Früherkennung, Frühintervention und Umgang mit Risikoschülerinnen und -schülern
- 9.4 Management von Krisen und Notfällen
- 9.5 Nachsorge: Worauf nach einem Suizid(-versuch) zu achten ist
- 9.6 Weiterführende Links, Materialien, Literatur
Einleitung
Ein grosses Dankeschön an Martina Blaser und Annett Niklaus vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich für die Mitarbeit im folgenden Kapitel.
Die Mehrheit der jungen Menschen ist optimistisch eingestellt, fühlt sich durch Familie und Freundeskreis ausreichend unterstützt und ist physisch sowie psychisch absolut gesund. Schulen haben ihren Anteil daran, da sie die jungen Menschen durch die herausfordernde Zeit der Pubertät begleiten. Schulprogramme, Vereinbarungen und Curricula, die die psychische Gesundheit fördern und die Resilienz und das Verbundenheitsgefühl von jungen Menschen stärken, helfen, das Wohlbefinden der Schüler:innen zu erhalten oder zu verbessern.
Dennoch leiden zu viele Teenager an sozialen und psychischen Problemen, die so schwerwiegend sind, dass ihre schulischen Leistungen und Beziehungen gefährdet werden. Unterschiedlichste Ursachen, Ereignisse und Umstände können bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern – und auch bei ihren Familien, Lehrpersonen und in der gesamten Schulgemeinschaft – enormen Stress auslösen und zu selbstverletzendem Verhalten, Gedanken an den eigenen Tod oder zu einem Suizid(-versuch) führen, aus dem Wunsch heraus, einen Konflikt oder eine Krise zu verändern oder zu beendigen.
Die Pubertät sicher(er) und selbstbewusst(er) durchleben können Kinder und Jugendliche,
- die Strategien der Konfliktlösung kennen,
- einen Ort (z.B. die Schule) haben, an dem sie sich sicher, verstanden und angenommen fühlen,
- die Freundinnen/Freunde haben, mit denen sie vertrauensvolle Gespräche führen können und
- die von den betreuenden Erwachsenen gegebenenfalls Zugang/Informationen zu externen Hilfsangeboten erhalten.
Die Unterstützung von Familie und Schule ist für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen dabei unentbehrlich. Es ist wichtig, dass Schulen die Schüler:innen zum Hilfesuchen ermutigen (vgl. auch Kapitel 5.1). Das bietet ihnen und insbesondere den Risikoschülerinnen und -schülern zusätzliche Unterstützung und erleichtert die Weitervermittlung an Expertinnen/Experten. Diese sind für Schulen eine hilfreiche Unterstützung im Umgang mit Stress, zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden wie auch zur Verbesserung der schulischen Leistungen.
Aber nicht jeder Suizidversuch und jeder Suizid kann verhindert werden. Effektive Planung von Suizidprävention und gutes Krisenmanagement unterstützen alle Schulmitglieder, um die eigene Balance nicht zu verlieren und mögliche Auswirkungen auf andere Schüler:innen zu minimieren.
Dieses Kapitel informiert Sie über Zahlen und Fakten (Kap. 9.1), Massnahmen zur Suizidprävention (Kap. 9.2), Früherkennung und Frühintervention (Kap. 9.3), Krisenmanagement (Kap. 9.4) und die Nachsorge nach einem Suizid(-versuch) (Kap. 9.5).
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- Einleitung
- Kernaussagen
- 9.1 Jugendsuizid: Zahlen und Fakten
- 9.2 Suizidprävention in der Schule und im Unterricht
- 9.3 Früherkennung, Frühintervention und Umgang mit Risikoschülerinnen und -schülern
- 9.4 Management von Krisen und Notfällen
- 9.5 Nachsorge: Worauf nach einem Suizid(-versuch) zu achten ist
- 9.6 Weiterführende Links, Materialien, Literatur