Kernaussagen

Angesichts der Tatsache, dass 50 Prozent aller psychischen Erkrankungen vor dem 18. Altersjahr beginnen und es im Durchschnitt 12 Jahre dauert, bis eine Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet wird, ist es äusserst wichtig, dass eine Schule Wissen und Kompetenzen zu psychischen Störungen aktiv entwickelt und vermittelt.
Das Kollegium soll dafür geschult und gestärkt werden. Persönliche Fragen sollten allenfalls mit Hilfe einer externen Fachperson oder einer Weiterbildung geklärt werden, so dass sich die Lehrpersonen in ihrem Handeln sicher fühlen. Dazu braucht es eine offene Gesprächskultur und gute, vertrauensvolle Beziehungen zwischen der Schulleitung und den Lehrpersonen sowie unter den Lehrpersonen.
Schulen sind ausserdem aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen vertrauensvollen Informationsaustausch zwischen Schülerinnen/Schülern und Lehrpersonen zulassen. Zudem haben Lehrpersonen eine gesetzliche Meldepflicht bei Verdacht auf Missachtung des Kindesschutzes und müssen Verdachtsfälle der Schulleitung melden.
Lehrpersonen/Schulleitende können durch ihre Sprache, die Vermeidung abwertender Bezeichnungen, eine bewusste Wortwahl und die selbstverständliche Verwendung korrekter (Fach-)Begriffe einer Stigmatisierung psychisch belasteter Personen vorbeugen.
Diskussionen über Mobbing, über die psychische Gesundheit oder das Thema Trauer/Verlusterfahrungen können Schüler:innen emotional aufwühlen. Schulen sollten sich auf solche Momente vorbereiten, indem sie z.B. die Schulsozialarbeit einbeziehen und organisatorische Bedingungen für den Umgang mit emotional aufgewühlten Schülerinnen/Schülern etablieren.
Spezielle Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit versetzen Lehrpersonen in die Lage, auf Betroffene mit psychischen Schwierigkeiten zuzugehen und Erste Hilfe zu leisten.

MindMatters – Unterrichtsmaterialien
MindMatters-Schulen steht das Vertiefungsmodul für den Unterricht «Wie geht’s? – Psychische Störungen in der Schule verstehen» zur Verfügung. Informationen unter www.mindmatters.ch/kontakt

05 Herausforderungen im Umgang mit psychischer Gesundheit

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