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SchoolMatters




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30. November 2021 | Cornelia Conrad Zschaber und Gaël Pannatier, RADIX Schweizerische Gesundheitsstiftung

03 Schul- und Unterrichtsentwicklung

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Einleitung

Dieses Kapitel wurde in Anlehnung an SchoolMatters D, 2007 (Marco Franze, Britta Michaelsen-Gärtner, Peter Paulus) und das Argumentarium und wissenschaftliche Grundlage «Gesundheit stärkt Bildung» der Allianz BGF in Schulen und Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Allianz BGF in Schulen erarbeitet.

Ein grosses Dankeschön an Thomas Minder, VSLCH und Ruth Fritschi LCH, Gérard Amyon, CLACESO und Pierre-Alain Porret, SER für die geschätzte Mitarbeit in diesem Kapitel.

Um Schulen in ihrem Engagement zur Förderung der psychischen Gesundheit zu unterstützen, verfolgt MindMatters/SchoolMatters einen ganzheitlichen Schulansatz und hilft dabei, Schulkulturen zu entwickeln, in denen sich insbesondere junge Menschen sicher, wertgeschätzt, eingebunden und nützlich fühlen. Die Forschungsergebnisse von Fleming et al. belegen, dass ein Gefühl der Verbundenheit zur Schule junge Menschen wesentlich vor psychischen Belastungen schützt [1].

Eine gesundheitsfördernde Schule entwickelt Strategien, um eine sichere und unterstützende Umwelt zu schaffen und gesundheitsfördernde Einstellungen und Verhaltensweisen zu stärken – und wendet diese Strategien konsequent an. Eine solche Haltung ist mit der Einsicht verbunden, dass psychische Gesundheitsprobleme in engem Zusammenhang mit Schulabsentismus, Schulverweisen, Entfremdung von der Schule und schlechten schulischen Leistungen stehen. Ihnen ist bewusst, dass die Erfahrungen während des Unterrichts und die persönlichen und sozialen Erlebnisse in der Schule Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, aber auch auf das Lernen, die Lernmöglichkeiten und die Zukunftschancen junger Menschen haben. Eine gesundheitsfördernde Schule sieht ihre Aufgabe auch darin, Möglichkeiten zur Partizipation und Kommunikation für die Schüler:innen zu schaffen und deren Engagement zur aktiven Teilhabe am Schulleben zu erhöhen. Dies kann sich positiv auf das Selbstwertgefühl der Schüler:innen auswirken, den Grad an Verbundenheit zur Schulgemeinschaft erhöhen und das Schulklima insgesamt verbessern.

Mit der Bedeutung des Schulklimas (Kap. 3.1) sowie einer gemeinsamen Haltung und Schulkultur (Kap. 3.2) beginnt dieses Kapitel. Im Kapitel 3.3 erhalten Schulleitende Inputs für eine gesundheitsfördernde Führung und Kapitel 3.4 geht auf die Wichtigkeit der Pflege von Partnerschaften ein. Anschliessend wird auf die Ebene der Klasse und des Unterrichts gewechselt, entsprechend sind die Kapitel 3.5 bis 3.7 insbesondere für Lehrpersonen (aller Bereiche) interessant. Hier finden Sie Wissenswertes und Tipps zur Unterrichtsqualität und -entwicklung (Kap. 3.5), zu den überfachlichen Kompetenzen (Kap. 3.6) und zur Partizipation (Kap. 3.7).

Die gesundheitsfördernde Schule
Eine gesundheitsfördernde Schule verständigt sich über ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag, setzt ihn erfolgreich um und leistet damit einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. Sie weist gute Qualitäten in folgenden Bereichen auf und sorgt für deren stetige und nachhaltige Verbesserung durch Schulentwicklung:

1. Pädagogische Wirkungen und Bildungs- und Erziehungserfolg
Sie fördert bei den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen und Haltungen, die ihre Bereitschaft zum lebenslangen Lernen stärken und sie befähigen, in einer sich verändernden Gesellschaft ein erfolgreiches und gesundes Leben zu führen.

2. Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht
Sie wendet bei der Gestaltung der Strukturen und Prozesse von Schule und Unterricht konsequent Erkenntnisse der Gesundheits- und Bildungswissenschaften an und leistet damit gezielt einen integralen Beitrag

  • zur Qualität der Schul- und Unterrichtsprozesse,
  • zur Förderung der Lern- und Leistungsfähigkeit der Lehrpersonen und der Schüler:innen und zur Zufriedenheit und zum Wohlbefinden aller Beteiligten.

3. Gesundheitsbildung und -erziehung
Sie fördert das Gesundheits- und Sicherheitsbewusstsein und die Gesundheitskompetenzen von Schülerinnen und Schülern indem sie

  • gesundheitsfördernde Unterrichtsprinzipien anwendet,
  • gesundheits- und sicherheitsbezogene Inhalte in den Unterricht und in das Schulleben integriert,
  • Kurse und Programme der pädagogischen Prävention und Gesundheitsförderung anbietet.

Definition angelehnt an Brägger, Paulus & Posse (2013).

1    Fleming et al. (2005)