Download

Purzelbaum Schweiz




Download

Purzelbaum Schweiz




zurück zur Übersicht
27. Februar 2025

09 Lehrplan 21

Download

9.1 Purzelbaum im Lehrplan 21

Purzelbaum unterstützt sowohl die überfachliche als auch die fachliche Kompetenzorientierung des Lehrplans 21. Die Methoden des bewegten Lernens und des bewegungsfreundlichen Unterrichts vermitteln das Lernen als aktiver, selbstgesteuerter und reflexiver Prozess. Die Kinder eignen sich Wissen und Fähigkeiten aus verschiedensten entwicklungsorientierten Zugängen und Fachbereichen in bewegten, auf ihre Leistungsfähigkeiten angepassten Lernsituationen an. Die bewegten Lernsituationen ermöglichen den Kindern handlungs- und anwendungsorientiertes Lernen und fördern ihre Lernmotivation.

Bewegtes Lernen erfordert von den Kindern ein grosses Mass an Selbstbestimmung und Selbstregulierung. Mittels selbstbestimmter Aktivität können sie individuelle Lernerfahrungen sammeln und den eigenen Körper in Bewegung wahrnehmen. Widerstände und Probleme nehmen die Kinder als ihre Aufgabe an und suchen nach eigenen Lösungen. In der Praxis führt ein solch ganzheitliches Lernen durch und in Bewegung sowohl zur Entwicklung basaler Kompetenzen bzw. Lernvoraussetzungen als auch zum Erwerb von Wissen in sämtlichen Bildungsbereichen. «Denken vollzieht sich zunächst in Form des aktiven Handelns; über die praktische Bewältigung von Problemen gelangt das Kind dann zu ihrer gedanklichen Beherrschung» (Breithecker, D. 1998). «Konkretes Handeln und unmittelbare leiblich-körperliche Rückmeldungen führen zur formalen, verinnerlichten Handlungskompetenz» (Bahr, et. al., 2012).

Die Inhalte von Purzelbaum finden sich unter anderem in den entwicklungsorientierten Zugängen:

Körper, Gesundheit und Motorik:

  • Die Kinder sind aktiv, erproben und üben verschiedene Bewegungsformen.
  • Die Kinder entwickeln Selbstvertrauen und sind mutig.

Wahrnehmung:

  • Die Kinder machen sich über die Wahrnehmung von Gegenständen, Situationen und Vorgängen mit der Aussenwelt vertraut.
  • Die Kinder fokussieren ihre Aufmerksamkeit und üben das genaue Beobachten.

Räumliche Orientierung:

  • Die Kinder erkunden ihren Lebensraum (Wohnumgebung, Schulhausareal, Schulweg).
  • Die Kinder lernen unterschiedliche Nutzungen von Räumen kennen.

Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten:

  • Die Kinder erschliessen sich Zusammenhänge und kausale Gesetzmässigkeiten.
  • Die Kinder reflektieren ihre Vorstellungen und entwickeln diese weiter.

Fantasie und Kreativität:

  • Die Kinder probieren Darstellungsmöglichkeiten für Erlebtes und Erdachtes aus.
  • Die Kinder entwickeln ungewohnte Sichtweisen und Lösungen.

Eigenständigkeit und soziales Handeln:

  • Die Kinder entwickeln Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten und können diese einschätzen.
  • Die Kinder übernehmen zunehmend Verantwortung für das eigene Handeln.

In den Hinweisen zum Zyklus 1 wird die Wichtigkeit der Bewegungsrituale und -angebote im täglichen Unterricht sowie der Bewegungsmöglichkeiten in den Innenräumen betont. Auch im Kapitel «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» wird erwähnt, dass die Kinder Wissen über verschiedene Faktoren erwerben sollen, die das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinflussen. Dazu werden explizit die Bereiche Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit genannt.

Folgende Kompetenzen des Lehrplans 21 werden mit Purzelbaum vor allem angesprochen:

  • EZ.1: Identität, Körper, Gesundheit – sich kennen und sich Sorge tragen.
  • EZ.3: Stoffe, Energie und Bewegungen beschreiben, untersuchen und nutzen.
  • BS.1-6: Laufen, Springen, Werfen / Bewegen an Geräten / Darstellen und Tanzen / Spielen / Gleiten, Rollen, Fahren / Bewegen im Wasser.
  • MU.3.A: Die Schülerinnen und Schüler können ihren Körper sensomotorisch differenziert wahrnehmen, einsetzen und musikbezogen reagieren. Sie können sich zu Musik im Raum und in der Gruppe orientieren.
  • MU.3.B: Die Schülerinnen und Schüler können ihren Körper als Ausdrucksmittel einsetzen und in Verbindung mit Materialien und Objekten zu Musik in Übereinstimmung bringen und in der Gruppe interagieren.

Des Weiteren stehen auch die überfachlichen Kompetenzen im Zusammenhang mit der Gesundheit und sind für eine erfolgreiche Lebensbewältigung zentral. Im Lehrplan 21 werden personale, soziale und methodische Kompetenzen unterschieden. Purzelbaum fördert unter anderem die Selbstständigkeit im Rahmen der personalen Kompetenzen, die Dialog- und Kooperationsfähigkeit bei den sozialen Kompetenzen und die Sprachfähigkeit hinsichtlich der methodischen Kompetenzen.

Zusammenfassend heisst das: Mit den Themen Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit unterstützt Purzelbaum sowohl fachliche Kompetenzen wie auch verschiedenste personale Kompetenzen wie die Regulation von Aufmerksamkeit, die Konzentration, die Emotion, die Motivation und den Willen, aber auch Sozialkompetenzen wie die Kommunikation, die Kooperation, den Umgang mit Konflikten sowie methodische Aspekte des Lernens als fächerübergreifende Kompetenzen im Kindergarten und in der Schule. Somit kann Purzelbaum eine massgebliche Unterstützung zur Kompetenzorientierung und zur Förderung der Selbststeuerung der Kinder bieten und einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Lehrplans 21 beisteuern.